-- WEBONDISK OK --

01820 Risikomanagement – schwere Krisen vermeiden

Die letzten Jahre machen deutlich, dass Risikomanagement ein essenzieller Bestandteil einer guten Unternehmensführung ist. Ohne ein adäquates Risikomanagement, das zumindest den gesetzlichen Anforderungen gerecht wird, kann weder die aktuelle Bedrohungslage des Unternehmens fundiert eingeschätzt noch durch adäquate Risikobewältigungsmaßnahmen einer möglichen Bedrohung begegnet werden. Das Risikomanagement ist ein zentraler Erfolgsfaktor für Unternehmen. Im Beitrag werden die methodischen Grundlagen vorgestellt, um den Grad der Bestandsgefährdung zu ermitteln, die Spitzenkennzahl im Risikomanagement.
von:

1 Einleitung

1.1 Bedeutung des Risikomanagements und regulatorische Anforderungen

Zielsetzung von Unternehmen war es schon immer, Risiken zu vermeiden, die den Bestand eines Unternehmens gefährden können. Die Relevanz einer systematischen Identifikation, Bewertung und Bewältigung von Risiken hat in den letzten Jahren weiter zugenommen. Zum einen ist der Risikoumfang in vielen Branchen deutlich größer geworden, was sich an schnellen technologischen Veränderungsprozessen, Abhängigkeiten von wenigen Kunden oder ganz neuen Risikokategorien zeigt (z. B. Lieferkettenprobleme nicht zuletzt infolge der Covid-Pandemie, explodierende Preise für Treibstoff, Öl und Gas, die nun eingeleitete Zinswende aufgrund der hohen Inflation ...).
Bonität
Zum anderen hat sich auch die Kreditvergabepraxis von Banken und Sparkassen infolge Basel II und Basel III geändert. Die übliche Praxis ist nun, dass die Entscheidung für oder gegen ein Kreditengagement sowie über den eingeräumten Kreditrahmen und die Finanzierungskonditionen bestimmt wird von der Bonität des Unternehmens. Diese Bonität wird maßgeblich abgeleitet aus dem Jahresabschluss und den wiederum daraus abgeleiteten Finanzkennzahlen (z. B. Eigenkapitalquote oder Gesamtkapitalrendite). In diesen zeigt sich nicht zuletzt auch die Wirkung eingetretener Risiken (z. B. eines konjunkturell bedingten Absatzrückgangs oder eines unerwarteten Anstiegs von Kosten). Risiken haben somit erhebliche Auswirkungen auf die Finanzierung eines Unternehmens. So kann infolge einer zufälligen Kombination mehrerer Risiken recht schnell eine Situation eintreten, in der die Finanzierung eines Unternehmens aufgrund eines unbefriedigenden Ratings nicht mehr sichergestellt ist, obwohl das Unternehmen an sich gute langfristige Zukunftsperspektiven aufweist. Dieses Problem ist insbesondere bei Unternehmen zu befürchten, die eine niedrige Risikotragfähigkeit (speziell Eigenkapital) aufweisen – unabhängig von möglicherweise sonst hervorragenden Erfolgspotenzialen.
Schließlich haben sich über die Jahre hinweg auch die gesetzlichen Anforderungen an den Umgang mit Risiken in Unternehmen verschärft. Die zentrale gesetzliche Anforderung an das Risikomanagement in Unternehmen ist es, ein Risikofrüherkennungssystem zu etablieren, das es erlaubt, bestandsgefährdende Entwicklungen (früh) zu erkennen und zu überwachen. Erstmals kodifiziert wurde dies 1998 im Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) in § 91 (2) AktG:

Weiterlesen und „IT-Servicemanagement digital“ 4 Wochen gratis testen:

  • IT-Servicemanagement nach ISO 20000, IT Governance und IT Compliance
  • Zugriff auf über 220 Fachbeiträge und 160 Arbeitshilfen
  • Onlinezugriff – überall verfügbar


Sie haben schon ein Abonnement oder testen bereits? Hier anmelden

Ihre Anfrage wird bearbeitet.
AuthError LoginModal