4 Grenzen von Anekdoten: Beliebigkeit und Oberflächlichkeit
Anekdoten sind kurzweilig aber unzureichend
Frank lehnte sich zurück und dachte darüber nach, was er gerade gelernt hatte. Jeder der Tipps war wertvoll, keine Frage. Es war erfrischend, mit einem erfahrenen Kollegen zu sprechen. Die Anekdoten waren unterhaltsam und konnten leicht an Michael übermittelt werden. Gleichzeitig wuchsen Bedenken in ihm, obwohl die Anekdoten unterhaltsam, teilweise sogar amüsant, interessant und hilfreich waren: Wie kann ich wissen, dass so ein Set an Anekdoten vollständig ist? Und: Laufe ich nicht Gefahr, die Dinge zu simplifizieren und an der Oberfläche zu bleiben, wenn ich einfach nur die subjektive Erfahrung einzelner Kollegen wiedergebe? Ist da nicht ein starkes zufälliges Moment enthalten? Besteht da nicht die Gefahr, dass einzelne beliebige subjektive Wahrnehmungen, oder schlimmer noch, Vorurteile, das Bild verzerren? Und: Ist es zulässig, solche Wahrnehmungen zu generalisieren?
Frank lehnte sich zurück und dachte darüber nach, was er gerade gelernt hatte. Jeder der Tipps war wertvoll, keine Frage. Es war erfrischend, mit einem erfahrenen Kollegen zu sprechen. Die Anekdoten waren unterhaltsam und konnten leicht an Michael übermittelt werden. Gleichzeitig wuchsen Bedenken in ihm, obwohl die Anekdoten unterhaltsam, teilweise sogar amüsant, interessant und hilfreich waren: Wie kann ich wissen, dass so ein Set an Anekdoten vollständig ist? Und: Laufe ich nicht Gefahr, die Dinge zu simplifizieren und an der Oberfläche zu bleiben, wenn ich einfach nur die subjektive Erfahrung einzelner Kollegen wiedergebe? Ist da nicht ein starkes zufälliges Moment enthalten? Besteht da nicht die Gefahr, dass einzelne beliebige subjektive Wahrnehmungen, oder schlimmer noch, Vorurteile, das Bild verzerren? Und: Ist es zulässig, solche Wahrnehmungen zu generalisieren?
Woher die notwendige Tiefe bekommen?
Mit diesen Gedanken ging Frank in den Feierabend. Er war zuversichtlich, dass er bereits etwas erreicht hatte. Aber er spürte, dass er noch ein gutes Stück von der Erledigung seiner Aufgabe entfernt war. Schlimmer noch, es schoss ihm in den Kopf, dass selbst ein kompletter Satz an Anekdoten ihm nicht helfen würde, die unter den Beobachtungen liegenden Ursachen zu verstehen: Warum haben Inder Probleme damit, ihre Bedenken frei zu äußern? Warum nehmen Deutsche Zusammenarbeit mit Indern als chaotisch wahr? Frank dämmerte, dass er mehr über die darunterliegenden kulturellen Treiber würde lernen müssen. Anderenfalls wäre seine Aufgabe in Gefahr, oberflächlich und unvollständig zu bleiben.
Mit diesen Gedanken ging Frank in den Feierabend. Er war zuversichtlich, dass er bereits etwas erreicht hatte. Aber er spürte, dass er noch ein gutes Stück von der Erledigung seiner Aufgabe entfernt war. Schlimmer noch, es schoss ihm in den Kopf, dass selbst ein kompletter Satz an Anekdoten ihm nicht helfen würde, die unter den Beobachtungen liegenden Ursachen zu verstehen: Warum haben Inder Probleme damit, ihre Bedenken frei zu äußern? Warum nehmen Deutsche Zusammenarbeit mit Indern als chaotisch wahr? Frank dämmerte, dass er mehr über die darunterliegenden kulturellen Treiber würde lernen müssen. Anderenfalls wäre seine Aufgabe in Gefahr, oberflächlich und unvollständig zu bleiben.