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6 Die Anwendung der Treiber

Frank und Kai berichteten beide an Michael und wählten den folgenden Ansatz: Sie versuchten, jede einzelne Anekdote einer oder mehrerer der Hofstede-Dimensionen zuzuordnen. Zu ihrer eigenen Überraschung war dieser Ansatz sehr fruchtbar: Es gelang ihnen nicht nur die Zuordnung, sondern sie sahen die tieferliegenden Gründe für das beobachtete Verhalten. Das Gesamtbild wurde wesentlich schärfer und nachvollziehbarer.
Kulturelle Dimensionen können operationalisiert werden
Erste Empfehlungen, wie z. B. „Sie müssen an die Spitze des Unternehmens für Entscheidungen herantreten”, konnten mit „Power Distance” erklärt werden. Oder „Business in Indien ist sehr beziehungs- und personenorientiert” wurde transparent durch die Dimension „Individualism vs. Collectivism”. Auch das von Deutschen empfundene Chaos erschien durch die Dimension „Uncertainty Avoidance” verständlich. Sie erklärte den hohen indischen Pragmatismus sowie das deutsche Streben nach Struktur und methodischer Schönheit. Kai kommentierte: „Inder gehen über die Brücke, wenn sie zu ihr kommen. Deutsche machen sich über mögliche Brücken schon viele Jahre zuvor Sorgen.”
Hofstede erklärt weite Teile aber eben nur Teile
Am Ende des Tags war es Kai und Frank gelungen, die Mehrheit der Anekdoten einer oder mehreren Dimensionen zuzuordnen. Sie konnten jetzt 60 bis 70 Prozent der Beobachtungen erklären, sahen die Ursachen, und Gegenmaßnahmen wurden plötzlich offensichtlich.
Ihre Erkenntnisse erschienen valide, aber es blieb ein schwer erklärbarer Rest.

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